Aus Richtung Bremen kommend, beginnt die B74n mit einer Abzweigung von der K43 welche in Richtung Lilienthal weiterführt. In unmittelbarer Nähe der Abzweigung wird eine erste Brücke über den
Kirchenfleet errichtet. Direkt danach erfolgt dann gleich wiederum ein Anschluss an die K44 (die Dammstraße mit bestehendem Brückenbauwerk über die Hamme). Ist die Dammstraße passiert, geht
es auf direktem Wege in Richtung Hamme.
Quer durch das Gebiet mit vielen ansässigen Bootsvereinen. Hier wurde im Jahre 2007 von der Wassersportsparte der TuSG ein auch für viele vereinsfremde Besucher attraktives Vereins- und
Freizeitgelände geschaffen.
In diesem Gebiet beginnt der zweite und mit 90m Spannweite größte Brückenbau. Der Bau überbrückt sowohl die Niederenderstraße, als auch die Hamme. Die neue Brücke verläuft neben der denkmalgeschützten Schleuse. Somit ist diese von 2 Betonbrücken eingeschlossen.
Die B74n hat an dieser Stelle erst etwa 600m Wegstrecke hinter sich und bereits 2 Abzweigungen und 2 Brücken geschaffen!
Wir befinden uns gerade in einem für die Gemeinde Ritterhude touristisch attraktiven Gebiet. Eine Vielzahl von Radfahrern, Spaziergängern, Joggern, Wassersportlern und Ruhe suchenden Ritterhuder
Bürgern nutzen und genießen dieses Gebiet zu Ihrer Naherholung und Freizeitgestaltung.
Mit der denkmalgeschützten Hammeschleuse von 1874/75, gewinnt das Gebiet auch über den Gemeinderand hinaus an Attraktivität.
Die Gemeinde –arm an touristischen Aushängeschildern - wirbt mit diesem Verbund von Wassersport und Schleuse. Wie der Zuspruch der Besucher bestätigt, geschieht das zu Recht. Daher ist es völlig unverständlich, dass diese Seite von Ritterhude dem Straßenbau geopfert werden soll und sich die Gemeinde damit weiter von der Hammeniederung entfremdet.
Hat die B74n die Hamme überquert, befindet sie sich im EU-Vogelschutzgebiet „Hammeniederung“. Hier werden zunächst aufgrund der Brücke die Hochspannungsleitungen erhöht. Ein weiteres Bootshaus (Borgwisch), mehrere Bootsanleger und Angelverein werden betroffen bzw. heimatlos. Der Weg Borgwisch – ebenfalls von vielen zur Naherholung genutzt – wird von der Straße passiert und geschlossen.
In diesem Gebiet verläuft die B74n weiter durch das Schutzgebiet und am Rande des Wohngebietes der Ritterhuder Neustadt. Im „Rücken“ dieses Wohngebietes verläuft bereits die hochfrequentierte Bahnstrecke „Bremen- Bremerhaven.“ Die Ritterhuder Neustadt ist nun zwischen Bahnstrecke und neuer Bundesstraße gezwängt. Das jetzt noch attraktive Wohngebiet wird massiv belastet und entwertet.
Die B74n nimmt jetzt Kurs auf die historische (1620) Wassermühle am Ruschkamp in Scharmbeckstotel. Diese wurde erst im Jahre 2002 mit Mitteln des Landkreises saniert und stellt einen weiteren
touristischen Anziehungspunkt auf der Route der B74n dar. Der Mühlenbach muss unter einer Brücke verschwinden – die Straße kommt bis auf ca. 150m an die Mühle heran und „versüßt“ den Blick in die
Hammeniederung.
Schweift der Blick von hier aus in nordöstlicher Richtung, fällt das nächste Brückenbauwerk ins Auge. Hier wird mit ca. 30m Spannweite der Landwirtschaftsweg in Richtung der erst 2012 erneuerten
Hammebrücke gequert.
Dieses Bauwerk steht mitten im Kreuz der Wege Ruschkamp in Richtung Hammeniederung und der Wege von Ritterhude nach Osterholz-Scharmbeck. Wer die Wege kennt, weiß von wie vielen Bürgern
diese in Ihrer Freizeit wiederum zur Naherholung in Form von z.B. Wanderungen, Radfahren etc. genutzt werden. Auch hier findet eine deutliche Entwertung statt und das wiederum in unmittelbarer
Nähe vom Wohngebiet Buchtstraße, Rosenmoor etc.
Die Entwertung der Gebiete in Ritterhude und Scharmbeckstotel betrifft im Übrigen nicht nur den Naherholungswert – es betrifft ebenso den Wert Ihres Wohneigentums bzw. Ihrer Grundstücke.
Die B74n nimmt unterhalb der Bahnlinie weiter ihren Weg - im und am Rande der Schutzgebiete – auf Osterholz-Scharmbeck zu. Parallel führt noch ein Radweg. Kurz hinter der Lehmkuhle in Settenbeck wird ein kleines Waldgebiet zerschnitten. Es folgt der fünfte Brückenbau bzw. ein Tunnel zur Querung der Bahnlinie. Weiter geht’s an der Baumschule vorbei in Richtung der jetzigen B74. Mit einer Abzweigung ist das Ende der Neubaustrecke erreicht.
Auf einer Länge von ca. 4600m und einer Trassenbreite von ca. 20m hat die B74n eine verheerende Bilanz geschafft:
Schädigung des EU Vogelschutzgebietes.
5 zusätzliche Brücken in den Hammeniederungen.
komplette Trennung Ritterhudes von der Hamme.
Zerstörung von Naherholungsgebieten.
Zerstörung von Freizeitangeboten.
Entwertung von Wohngebieten / Wohneigentum in Ritterhude und Scharmbeckstotel.
Touristische Entwertung von Ritterhude und Scharmbeckstotel.